Kinder und Jugendliche brauchen ausreichend Psychotherapieplätze!

Wir sind ohnmächtig.

Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind stark angestiegen.[1] Dem gegenüber steht, dass in Deutschland Kinder und Jugendliche aktuell durchschnittlich sechs Monate auf den Beginn einer Therapie warten[2] – im Landkreis Görlitz z.T. noch viel länger.

Wir als Gesellschaft riskieren und akzeptieren damit u.a. anhaltende Selbstverletzungen, Depressionen und sogar Suizide, die aktuell die häufigste Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen darstellen.[3]

Wir Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe erleben, dass junge Menschen psychotherapeutische Unterstützung nicht zeitnah erhalten. Sie werden von Praxen und Kliniken abgewiesen oder auf lange Wartelisten gesetzt. Teils müssten für eine Psychotherapie wöchentlich lange Wegstrecken in Kauf genommen werden, da es vor Ort keine freien Kapazitäten gibt. Dies ist für psychisch belastete Kinder und Jugendliche und ihre Familien kaum zu bewältigen. Die Gesamtsituation macht kollektiv ohnmächtig:

  • die Kinder und Jugendlichen, die keine adäquate Unterstützung erhalten
  • die Eltern, die ihr Kind leiden sehen
  • die Fachkräfte der sozialen Arbeit, die unter dem Druck stehen, bestmöglich Überbrückungshilfen anzubieten sowie
  • die Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen, die dem jungen Menschen keine Hilfe bzw. nur einen Platz auf einer Warteliste anbieten können, wohlwissend um den hohen Leidensdruck bei den Betroffenen.

Die Kinder und Jugendlichen brauchen die Hilfe aber SOFORT und VOR ORT.

Die Zahl der niedergelassenen Psychotherapeut*innen, die gesetzlich Versicherte behandeln können, ist durch eine veraltete Bedarfsplanung festgelegt. Die Therapiemöglichkeiten reichen in unserem Landkreis nicht aus. Wir fordern deshalb die Anpassung der Kassensitze für Psychotherapeut*innen sowie der Kapazitäten in den kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken an den reellen Bedarf VOR ORT.  

 

Psychische Gesundheit ist ein Menschenrecht!

 

Nicht nur wir erleben die Situation als untragbar. Viele Organisationen setzen sich für das Thema ein. Daher finden sich weiterführende Infos z.B. unter:

 

Unterzeichnen Sie unsere Petition und helfen Sie uns, auf mangelnde Therapieplätze hinzuweisen:

openPetition.de/!rechtauftherapie


Hier erhalten Sie verschiedene Materialien zum Aushängen und Teilen in den sozialen Netzwerken

  • Plakat Petitionsaufruf
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  • Facebook
  • Abreißzettel Petition
  • Positionspapier
  • Komplettpaket

Wollen Sie die Materialien mit Ihrem Logo ergänzen? Wenden Sie sich bitte an: petition@dksb-zittau.de

#kinderohnehilfe            #jugendingefahr


[1] DAK-Gesundheit (2022) „Pandemie: Depressionen und Essstörungen bei Jugendlichen steigen weiter an“
https://www.dak.de/dak/bundesthemen/pandemie-depressionen-und-essstoerungen-bei-jugendlichen-steigen-weiter-an-2558034.html#/

[2] Abteilung Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, Universität Leipzig und Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universität Koblenz-Landau (2022) „Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die ambulante psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen“
https://www.springermedizin.de/kinderpsychiatrie-und-jugendpsychiatrie/kinderpsychiatrische-und-jugendpsychiatrische-stoerungsbilder/einfluss-der-covid-19-pandemie-auf-die-ambulante-psychotherapeut/23210100

[3] Bundeszentrale für politische Bildung (2022) „Todesursachen“
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61832/todesursachen/#:~:text=Bei%20den%2015%2D%20bis%20unter,118%20F%C3%A4lle